Am 20.03.2014 durfte das Netzwerk GenaU sich auf Einladung vor dem Landesausschuss für Bildung, Jugend & Sport im Brandenburger Landtag präsentieren. Themenschwerpunkte waren neben einer Einführung in das Konzept Schülerlabor vor allem die länderübergreifende Arbeit und die besonderen Herausforderungen der Brandenburger Labore im Netzwerk GenaU. Auf die einführende Präsentation folgte eine angeregte 30-minütige Diskussion, an deren Abschluss Ministerin Dr. Martina Münch die wertvolle Arbeit der Labore betonte.
Von den 15 im Netzwerk GenaU vertretenen Schülerlaboren liegen fünf im Land Brandenburg: Das Schülerlabor „Biologie trifft Technik“ der Technischen Hochschule Wildau bietet mit Experimenten und Theorie Einblicke in das Feld und den Studiengang Biosystemtechnik/Bioinformatik. In Zeuthen können junge Menschen im Schülerlabor „pyhsik.begreifen“ des DESY Fragestellungen zu kosmischen Teilchen und Vakuumtechnik bearbeiten. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg bietet neben dem Chemie-Labor „UNEX“ in Cottbus auch das mobile Schülerlabor „Science on Tour“ aus Senftenberg an. Zudem können fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler am GeoLab des GeoForschungsZentrums in Potsdam (GFZ) die Feld-, Labor- und Computerarbeit zu Themen der Geophysik und Geologie kennenlernen.
Die Flächenlandstruktur des Bundeslandes stellt die Labore vor die besondere Herausforderung, dass die Zielgruppe oftmals weite Anreisewege auf sich nehmen muss. Dieses ist zum einen mit deutlich höheren Kosten als in Berlin verbunden und führt zum anderen dazu, dass viele Schulklassen das Angebot der Schülerlabore gar nicht wahrnehmen können, da Lehrkräfte u. U. keine Freistellung für den langen Anfahrtsweg erhalten. Zudem müssen wahrgenommene Angebote unter Umständen in einem anderen Zeitrahmen oder Zeitraum stattfinden, da der übliche, an den Schulalltag angepasste Labortag von 9 bis 13 Uhr bei langer Anreise nicht ermöglicht werden kann. Einige Labore bieten daher auch mehrtägige Kombipakete an, die zum Beispiel Hochschulführungen und Studienberatungen umfassen. Die Labore des Netzwerkes GenaU zeichnet dabei aus, dass die Schulklassen in einem authentischen Forschungsumfeld neben dem Wissenserwerb auch einen Eindruck von der Arbeit und dem Arbeitsplatz des naturwissenschaftlich-technisch Forschenden erhalten. Die Angebote sind in der Regel kostenlos und beinhalten neben der Betreuung auch häufig kostenfreie Handreichungen. Der hierdurch bereits bestehende hohe Kostenaufwand für die Mutterinstitute schließt eine zusätzliche Fahrtkostenübernahme durch die Labore aus.
Die Angebote der Labore bilden einen wichtigen Punkt in der praktischen Erfahrung und damit auch der Interessensweckung und Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Um diesen wichtigen Beitrag der Labore für die Berlin-Brandenburgische MINT-Ausbildung in den Schulen weiterhin auf diesem hohen Niveau aufrechtzuerhalten und für noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugänglich zu machen, wäre nicht zuletzt aufgrund der genannten Herausforderungen die Unterstützung durch das Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport wünschenswert. Einen weiteren Schritt in diese Richtung hat das Netzwerk mit dem Besuch im Landesausschuss sicherlich gehen können und freut sich nun auf weitere Gespräche mit der Ministerin und den Abgeordneten.