GenaU hingeschaut: Schülerlabor MicroLAB

Wie auch GenaU feiert in diesem Jahr das MicroLab sein 10-jähriges Jubiläum. Im Jahr 2006 wurde das Schülerlabor als Kooperationsprojekt der Lise-Meitner-Schule und des Ferdinand-Braun-Institutes gegründet. Es ist aus der beruflichen Ausbildung zur Mikrotechnologin beziehungsweise zum Mikrotechnologen hervorgegangen. Für die Einrichtung des neuen Berufes wurde bereits ab 1998 an der Lise-Meitner-Schule ein Mikrotechnologielabor aufgebaut.

Das MicroLAB hat sich zum Ziel gesetzt, Schülerinnen und Schülern, Studierenden sowie Lehrkräften einen Einblick in die Mikrosystemtechnik zu ermöglichen. Im Schwerpunkt werden Kurse für die Oberstufe der Fachrichtungen Chemie und Physik angeboten. Die Kurse werden von Lehrkräften der Lise-Meitner-Schule und Institutsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern gemeinsam betreut. Die Schülerinnen und Schüler lernen typische Arbeitsweisen für die Mikrostrukturierung von Halbleitern kennen, wie beispielsweise die Fotolithografie. Dazu bedampfen die Jugendlichen Glasträger mit Aluminium, versehen sie mit einem Fotolack, belichten sie dann mit einem zuvor jeweils individuell am Rechner erzeugten Bild. Nach dem Belichtungsschritt kann dann das zuvor erzeugte Bild aus der Aluminiumschicht geätzt werden. Die Schülerinnen und Schüler können am Ende das erzeugte Kunstwerk mitnehmen.

 

Hier montiert eine Miktrotechnologin Laserstacks. Solche Diodenlaser liefern besonders hohe Ausgangsleistungen, wie sie etwa in der Materialbearbeitung benötigt werden.

Nach dem vierstündigen Vormittagsprojekt erfolgt am Nachmittag ein Rundgang durch das Ferdinand-Braun-Institut (FBH). Das Institut erforscht elektronische und optische Komponenten, Module und Systeme auf der Basis von Verbindungshalbleitern. Diese sind Schlüsselbausteine für Innovationen in den gesellschaftlichen Bedarfsfeldern Kommunikation, Energie, Gesundheit und Mobilität. Leistungsstarke und hochbrillante Diodenlaser, UV-Leuchtdioden und hybride Lasersysteme vom sichtbaren bis zum ultravioletten Spektralbereich entwickelt das Institut. Die Anwendungsfelder reichen von der Medizintechnik, Präzisionsmesstechnik und Sensorik bis hin zur optischen Satellitenkommunikation. In der Mikrowellentechnik realisiert das FBH hocheffiziente, multifunktionale Verstärker und Schaltungen, unter anderem für energieeffiziente Mobilfunksysteme und Komponenten zur Erhöhung der Kfz-Fahrsicherheit.

Am Institut können die am Vormittag selbst durchgeführten Arbeitsschritte in der Reinraumumgebung eines Forschungsinstituts noch einmal erlebt werden. Dabei erhalten die Besucherinnen und Besucher auch einen Einblick in die Arbeitsweise an einem Forschungsinstitut.

Trockenätzverfahren, das u. a. in der Halbleitertechnologie eingesetzt wird und mit dem Material kontrolliert abgetragen wird. Das Verfahren ermöglicht Strukturen im Mikrometerbereich und darunter.

Nachdem in den ersten Jahren die Angebote auf Oberstufenkurse ausgerichtet waren, bietet das MicroLAB seit einigen Jahren verstärkt Kurse zur Berufsorientierung an. Hier können Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen im Rahmen eines etwa vierstündigen Laborkurses einen Einblick in den Beruf einer Mikrotechnologin oder eines Mikrotechnologen gewinnen. Sie werden über Voraussetzungen, Inhalte und Rahmenbedingungen für den Beruf informiert. Dieses Angebot wird auch regelmäßig im Rahmen des “Girlsdays“ angeboten.

MicroLAB beteiligt sich am „Herzprojekt“ des Netzwerkes GenaU und thematisiert die Mikrostrukturierung am Beispiel eines Herzschrittmachers. Die Kurse können auch unabhängig vom „Herzprojekt” gebucht werden.

Ein besonderes Angebot ist die Herstellung einer kristallinen Siliziumsolarzelle. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können einen Siliziumwafer selbst dotieren, metallisieren und die Wirkungsweise anhand verschiedener Messungen kennenlernen. Hier handelt es sich um ein sehr anspruchsvolles Angebot für das etwa drei bis vierstündige Praktikumstermine benötigt werden. Es eignet sich besonders für Physikleistungskurse, Lehramtsstudierende und als Fortbildung für Physiklehrerinnen und -lehrer.

MicroLAB

Metallisierung der Solarzelle: Herstellung der „Kontaktfinger“

Absprachen und Buchungen über: anmeldung@microlab-berlin.de.
Weitere Informationen unter: www.microlab-berlin.de

Nach oben scrollen